„Schritt für Schritt zurück zur Normalität“, so könnte man das Vorgehen rund um die Wiedereröffnung umschreiben. Seit dem 3. Oktober 2015 war das Hallenbad Bracht geschlossen, da der Gebäudekomplex für Flüchtlinge gebraucht wurde. Nun wird er nach den Ferien zunächst nur für die Schulen wieder geöffnet. Natürlich werden jetzt die Stimmen wieder laut, die schon bei der Schließung befürchteten, eine vorübergehende Schließung sei der Anfang vom Ende.
„Dass die Öffnung nach den Ferien nur für die Schulen gilt, hat seine Gründe", so der Vorsitzende des Betriebsausschusses Jürgen Offermanns (CDU). „Nach einer so langen Schließung muss zunächst eine Testphase zeigen, ob alles wie früher läuft. Bevor das Becken mit Wasser gefüllt wird, soll die Ferienzeit genutzt werden, ausstehende Wartungsarbeiten durchzuführen.
Zurzeit sind alle Gruppen mehr oder weniger zufriedenstellend im Brüggener oder Kaldenkirchener Bad untergebracht. Es wäre unsinnig, direkt alle bestehenden Lösungen in den Belegungsplänen des Brüggener Bades rückgängig zu machen, um womöglich nach ein oder zwei Wochen wieder neue Pläne erstellen zu müssen. Das wäre eine doppelte Umstellung für alle Nutzer, die niemand nachvollziehen könnte.“
Hinzu kommt, dass zunächst in beiden Bädern der Gemeinde eine Bestandsaufnahme der Gebäude und technischen Einrichtungen gemacht wird, um Investitionen für die kommenden Jahre absehen zu können. „Es geht uns nicht um die Schließung eines Bades, sondern darum, das Defizit beider Bäder zu senken", so Fraktionsvorsitzender Thomas Schmidt. „Gerade die CDU hat mit ihrem 10-Punkte-Katalog Weichen gestellt, um beide Bäder in Zukunft wirtschaftlicher betreiben zu können. Es darf nicht sein, dass die Gemeinde jedes Jahr 350.000 bis 400.000 Euro zuschießen muss.
Die CDU war es übrigens, die den Antrag zur Errichtung einer Holzhackschnitzelheizanlage für Bracht gestellt hat, über die auch die Schwimmhalle kostengünstiger mit Energie versorgt werden könnte."
Auch der Antrag der CDU aus dem Jahr 2014, der damals noch nicht eingestellten Klimamanagerin die Aufgabe eines „Controllings“ zuzuordnen, um die Auswirkungen von Investitionen im Bereich modere Haustechnik, Wärmedämmung oder auch Energieversorgung zu beziffern, zielt in diese Richtung.
Nach Ansicht der CDU müssen beide Bäder ohne Unterschied auf den Prüfstand, um die Kosten für den Haushalt und damit auch für alle Bürger zu senken. Geprüft werden sowohl Personaleinsatz und –Kosten sowie Energienutzung, Investitionsaufwand, Besucherzahlen, externe Vermietungen, Optimierung interner Abläufe und Anpassung von Preisen.
Bei allen Überlegungen steht für die CDU im Vordergrund, dass jedes Kind, sowie jede Schülerin und jeder Schüler in der Burggemeinde Brüggen die Möglichkeit hat, zumindest im Rahmen des Grundschulsportunterrichts das Schwimmen zu erlernen und dass über das Schulschwimmen hinausgehende Angebote möglichst erhalten bleiben sollten.